GERMAN: Einleitende GedankenAuserlesen sein in seiner Art, ist fü r jedes Phä nomen die angenehmste Position. Genauso geht es dem persischen Wort › farhang/ فرهنگ ‹ d. h. › Kultur‹ , was aus einer Prä position › far/ فر ‹ d. h. › ü ber, ü berragend, auserlesen. . . ‹ und › hang/ هنگ ‹ d. h. › Gruppe, Volk, Truppe oder Macht‹ besteht. 1 DerWortbedeutung zufolge ist die vorzü glichste Seite jeder Sache ihre kulturelle. Der Mensch ist ein soziokulturelles Wesen und strebt stets nach hö herenZielen. Daher bewahrt er am meisten die auserlesenen Charakteristikenseiner Errungenschaften. Nirgendwo kann man von Kultur sprechen, vielmehr ist bei der Definitionder Kultur von › Kulturen‹ , oder einer »Sammlung von Traditionen, Brä uchen, Kunstfertigkeiten, feinen Sitten und geistigen Errungenschaftenmenschlicher Gesellschaften« die Rede. 2 Obwohl die Weltkulturen eigenstä ndigsein kö nnen, sind sie durch gemeinsame Quellen vertikal unddurch wechselseitige Einflü sse horizontal miteinander verbunden. Nichtsdestowenigerwandern Kulturen zwischen den Vö lkern und werden vondiesen weiterentwickelt: so gelangte das hellenische Gedankengut in denOrient und wurde dort sorgfä ltig kultiviert; bevor es ü ber Spanien den Wegnach Europa einschlug. Inwieweit die Kulturen aufeinander Einfluss nehmenund voneinander lernen, soll am Beispiel der Vö lkergemeinschaften imIran, der als › Vielvö lkerstaat‹ bekannt ist, gezeigt werden...